Mike Vrabel heißt der neue Cheftrainer in New England – und er bringt jede Menge Erfahrung plus einen erstklassigen Trainerstab zurück an die Ostküste. Nach langen Gesprächen mit diversen hochkarätigen Kandidaten, unter anderem Ben Johnson, nun Cheftrainer der Chicago Bears, oder Aaron Glen, neuer Coach der New York Jets, haben die Patriots mit Vrabel den perfekten Kandidaten für den wichtigsten Job der NFL-Franchise gefunden. Einer, der bereits eine reiche Historie in Foxborough besitzt.
Der Patriots-Vorsitzende und CEO Robert Kraft verkündete die Verpflichtung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz: "Mike zeigte uns, dass er ein sehr tiefes Verständnis für unser aktuelles Team hat, und was noch wichtiger ist, er hatte eine klare und fokussierte Strategie, wie er uns zurück auf den Weg zur Meisterschaft führen kann, der für uns alle nicht nur so wichtig ist, sondern auch etwas, das unsere Fanbasis wirklich verdient und erwartet!"
Zusammen mit Offensive Coordinator Josh McDaniels, Defensive Coordinator Terrell Williams und Special Teams Coordinator Jeremy Springer bildet Vrabel die neue Spitze des Trainerstabs.
Hier erfährst du, warum den Patriots mit diesen vier Coaches eine starke Zukunft bevorsteht.
1. Mike Vrabel bringt Siegerkultur zurück nach Boston
Der Hall of Famer der Patriots war der offensichtlichste Kandidat, um der nächste Head Coach von New England zu werden. Nach acht Spielzeiten im Dress der Patriots, in denen er ganze drei Super Bowls gewinnen konnte, verließ er das Team als dekorierter Spieler. Erst 2023 in die teaminterne Hall of Fame aufgenommen, verbrachte Vrabel einige Jahre im Trainerteam des US-Colleges Ohio State und kehrte später in die NFL als Coach zurück. 2018 übernahm er den Job als Head Coach der Tennessee Titans, wo er sechs Spielzeiten (2018-2023) tätig war. In dieser Zeit erreichte er drei Playoff-Teilnahmen und einen Einzug ins AFC Championship Game in der Saison 2019.
Der ehemalige Linebacker und Defensivtrainer kennt die Patriots und soll die Siegerkultur zurückbringen, an der er als Spieler so erfolgreich beteiligt war. Nach seinen Erinnerungen an die Spielerzeit gefragt, sagte Vrabel: "Die Erfolgsgeschichte und die Meisterschaften. Ich möchte den Teamkollegen danken, die ich hier hatte." Jetzt gilt es für ihn, diese Mentalität auf seine neuen Spieler zu übertragen: "Gewinner kommen in allen Formen und Größen. Wir werden Anführer haben!"
Vrabel gilt als sogenannter CEO-Trainer mit guten Führungsqualitäten. Sein exzellenter Ruf gibt ihm einen Vertrauensvorschuss, jetzt aber muss Vrabel an seine bisherige Karriere als Trainer und Spieler anknüpfen. Mit Drake Maye hat er einen vielversprechenden jungen Quarterback, an dessen Entwicklung der Erfolg seiner Mission gemessen wird.
2. Offensiv-Guru Josh McDaniels soll Wende mitgestalten
Drake Maye bekommt in der neuen Saison noch weitere Hilfe. Die Offensive gestalten und verbessern soll Josh McDaniels. Der neue Offensive Coordinator dürfte dem ein oder anderen Patriots-Fan bereits bekannt sein. Als Offensiv- und Quarterback-Guru war er bereits zwischen 2001 und 2008 an Bord der Patriots. Er kehrte zwischen 2012 und 2021 erneut zurück – und übernahm damals diverse Rollen, u. a. als Offensive Coordinator und Quarterbacks Coach.
Nach der Rolle als Head Coach bei den Las Vegas Raiders (2022-2023) ist McDaniels jetzt zurück im Staff unter Vrabel. Als Trainer gewann er in zwölf Jahren als Offensive Coordinator mit den Patriots sechs Super Bowls und verhalf unter anderem dem legendären Patriots-Quarterback Tom Brady zu diversen Erfolgen.
Drake Maye, der als großer Hoffnungsträger im vergangenen NFL Draft geholt wurde, startete mit großen Ambitionen in seine erste Saison. Der Rookie-Quarterback kam in 13 Einsätzen auf 15 Touchdowns. Mit McDaniels hat er für die kommende Saison einen Quarterback-Flüsterer an seiner Seite.
3. Vrabel bringt Patriots-Stallgeruch mit
CEO Robert Kraft und Mike Vrabel verstehen sich. Ähnlich wie einst bei Bill Belichick soll auch Vrabel diverse sportliche Aufgaben in der Organisation übernehmen. Die sportliche Leitung läuft also beim Head Coach zusammen. Einen klassischen General Manager gibt es bei den New England Patriots nicht. Auch die Auswahl im Draft wird unter der Verantwortung von Vrabel zusammenlaufen.
Kraft hält große Stück auf seinen neuen Leader: "Er kam 2001 als Free Agent zu uns und hatte noch nie ein Spiel bestritten. Er war schon vier Jahre in der Liga. Er kam zu uns und wurde in den folgenden vier Jahren zum Stammspieler. Wir hatten das Privileg, in dieser Zeit drei Super Bowls zu gewinnen. Sein Einfluss aufgrund seiner Arbeitsmoral, seines Kampfgeistes und seiner Führungsqualitäten machte diese vier Jahre zu etwas ganz Besonderem", so der CEO über die Spielzeiten des jetzt 49-Jährigen.
Aber nicht alle Erinnerungen sind positiv in New England. "Ich könnte jeden in diesem Raum daran erinnern, dass er uns 2019 genau hier in den Playoffs geschlagen hat", so Kraft lachend über die Zeit von Vrabel als Cheftrainer der Titans.
Zum Vergleich mit Belichick sagt Vrabel: "Es ist etwas Besonderes, für ihn gespielt zu haben, gegen ihn angetreten zu sein und dann auch noch eine Freundschaft mit ihm zu haben."
4. Er bleibt – und macht die Special Teams besser
Unter der Führung von Vrabel soll auch Jeremy Springer seine Chance bekommen. Der Special Teams Coordinator behält seinen Posten. Er gilt als Supertalent auf seiner Position und hat bereits bewiesen, dass er Spieler besser machen kann. Springer stieß in der vergangenen Saison zu den New England Patriots, nachdem er von 2022 bis 2023 als Assistenztrainer für die Los Angeles Rams aktiv war.
Nach seiner aktiven Karriere war Springer an der University of Texas in El Paso im Bereich Football Operations tätig, übernahm 2013 vor Ort als Coach die Defensive Line und Special Teams. 2015 wurde er von der Texas A&M University abgeworben und übernahm 2018 die Rolle des Special Teams Coordinators an der University of Arizona. Anschließend wechselte er zur Marshall University, bevor er schließlich zu den Rams kam.
Safety Brenden Schooler sowie Cornerback Marcus Jones sind beide als Special-Teams-Spieler unter Springer durchgestartet. Schooler wurde ins All-Pro-Team der NFL gewählt und erhielt seine erste Einladung zu den Pro Bowl Games, während Jones mit einem Durchschnitt von 14,8 Yards bei 26 Punt Returns den zweiten Platz in der NFL belegte. Diese Statistiken zeigen, dass Springer den Special Teams gut getan hat.
5. Vrabel-Vertrauter übernimmt die Defensive
Die Koordinatorenfrage galt als eine der entscheidenden Variablen im Einstellungsprozess. Wer würde Vrabel ergänzen, um ihm seine Play-Calling-Aktivitäten abzunehmen? Die strategische Ausrichtung kommt von Mike Vrabel, jedoch wird die Auswahl der Spielzüge von seinen Assistenztrainern kommen. In der Defensive ist das Terrell Wiliams.
Williams kommt als Defensive Coordinator der Patriots in den Staff von Vrabel, nachdem er sechs Saisons in dessen Trainerstab in Tennessee tätig war. Williams verfügt über 27 Jahre Erfahrung als Trainer. Bevor Vrabel ihn 2018 als Defensive-Line-Trainer anstellte, war er unter anderem auch für die Miami Dolphins aktiv. Nach fünf Saisons als Defensive Line Coach für die Titans beförderte ihn Vrabel 2023 zum Assistant Head Coach/Defensive Line Coach.
Als naher Vertrauter Vrabels und Defensive-Line-Experte soll Williams die Defensive auf das nächste Level bringen. Ein besserer Pass Rush und eine noch stärkere Interior Defensive Line sind die Basis für eine erfolgreiche Verteidigung.
Wichtig ist: Vrabel und Williams kennen und vertrauen sich. Das wird vor allem dann wichtig, wenn es die Strategie in der Defensive umzusetzen gilt. Vrabel hat also gleich drei Kandidaten, die ihn in der kommenden Saison optimal ergänzen sollen.