Viel wurde spekuliert, aber am Ende machten die Patriots genau das, was die meisten Experten von ihnen erwarteten: Sie wählten in der 1. Runde vom NFL Draft 2024 mit dem dritten Pick Drake Maye aus, den Quarterback von der University of North Carolina (UNC).
Dafür gibt es viele gute Gründe: Maye ist ein vielversprechendes Talent, das alle Fähigkeiten besitzt, um ein Schlüsselspieler in New England auf der wichtigsten Football-Position zu werden. Er hat das Potenzial, das Team in ein neues Zeitalter zu führen.
Hier steht, was du über den neuen Spielmacher der Patriots wissen musst.
1. Er ist der Quarterback-Prototyp
"Drake Maye hat Gardemaße", sagte die deutsche Patriots-Legende Sebastian Vollmer nach der 1. Runde des NFL Draft. Was er damit meint? Der Quarterback hat mit über 100 Kilo und 1,90 Meter die perfekte Statur für seine Position. Größe, Wurfkraft und Athletik – alles ist vorhanden.
Ist der 21-Jährige damit automatisch der neue Stamm-Quarterback? Durch die Verpflichtung von Veteran Jacoby Brissett können sich die Patriots es erlauben, Maye langsam heranzuführen. In seinem noch so jungen Alter hat er zwar bereits drei College-Saisons gespielt, doch als Spielmacher kann er noch reifen. Dennoch ist das Talent vorhanden, um von Beginn an in der NFL erfolgreich zu sein und in die gigantischen Fußstapfen zu treten, die Tom Brady in New England hinterlassen hat.
Verglichen wird er oft mit Justin Herbert von den Los Angeles Chargers und Josh Allen von den Buffalo Bills, zwei der Top-Quarterbacks der Liga. "Insgesamt darf Maye weniger hochriskante Entscheidungen treffen, aber er ist ein gut ausgebildeter Werfer mit Führungsstärke, athletischen Instinkten und dem Armtalent, um es mit den Defenses der NFL aufzunehmen", schrieb Draft-Experte Dane Brugler für The Athletic.
Dass er nicht nur als Ballverteiler glänzen kann, beweisen seine 16 Rushing Touchdowns als College-Spieler in North Carolina.
2. Seine Familie ist sportverrückt
Vielleicht hat Maye seine Dynamik als Läufer vom Basketball, denn in der Highschool gehörte er auch in dieser Sportart zu den Besten seines Jahrgangs. Wenig überraschend, denn Sport wurde Maye in die Wiege gelegt und tagtäglich vorgelebt.
Als jüngster von vier Brüdern musste er sich immer gegen seine älteren Geschwister beweisen. Die Brüder Luke und Beau spielten an der University of North Carolina für das seit Michael Jordan legendäre Basketballteam. Luke gewann mit den Tar Heels 2017 sogar die nationale College-Meisterschaft. Bruder Cole gewann im gleichen Jahr mit den Florida Gators die College-Meisterschaft im Baseball.
Den größten Einfluss auf Drakes Werdegang dürfte aber Vater Mark gehabt haben. Er spielte in den 80ern selbst als Quarterback an der UNC und war anschließend bei den Tampa Bay Buccaneers. Sein Teamkamerad in North Carolina zu dieser Zeit: der Vater von Titans-Quarterback Mason Rudolph. Drake und Mason kennen sich seit ihrer Kindheit – und spielen bald vielleicht in der NFL gegeneinander.
3. Maye kann exzellent improvisieren
"Ich würde meinen Spielstil als cool und abgebrüht beschreiben", sagte Maye im Interview mit dem NFL-Insider Albert Breer. Das trifft es ganz gut. Wer ihn als reinen Pocket Passer sieht, also als jemanden, der sich nur im Schatten seiner Offensive Line bewegt und versucht, jeden Pass aus sicherer Umgebung zu verteilen, denkt zu kurz.
Mayes Athletik und Mobilität sowie seine Statur lassen zu, dass er sich ohne Furcht aus dem Schutz seiner Bodyguards heraus bewegen kann. Wird der Druck des Gegners zu groß, kann er sich mit seinen Füßen Zeit erlaufen und Pässe aus der Laufbewegung heraus anbringen.
In einem Satz: Drake Maye kann aus jeder noch so aussichtslosen Situation heraus einen Touchdown-Pass werfen. Beweis gefällig?
Das kann zwar zu den von Dane Brugler oben angeführten hochriskanten Entscheidungen führen, aber genau diese Plays sind es, die in der NFL den Unterschied machen können. Patrick Mahomes, Lamar Jackson und Josh Allen sind die besten Beispiele dafür.