Die New England Patriots haben Jerod Mayo zum 15. Cheftrainer in der Geschichte des Teams ernannt. Der 37-Jährige übernimmt für Bill Belichick, von dem sich die Patriots zuvor einvernehmlich getrennt hatten.
Warum Mayo die logische Wahl für den Posten ist und das Potenzial hat, die Franchise zurück in die Erfolgsspur zu führen, liest du hier.
Mayo ist ein bekanntes Gesicht in New England
Throwback zum NFL Draft 2008: Mit dem zehnten Pick in der ersten Runde wählten die Patriots einen gewissen Jerod Mayo von der University of Tennessee aus. Der Linebacker mit der Trikotnummer 51 verbrachte seine komplette Profikarriere in New England, ehe er nach der Saison 2015 seine Karriere beendete.
Direkt in seiner ersten Spielzeit schaffte Mayo den Durchbruch und wurde zum NFL Defensive Rookie of the Year gewählt. Zwei Jahre später wählten Journalisten ihn zum All-Pro (2010) und Fans, Trainer und Spieler erstmals in den Pro Bowl (2010, 2012). In 103 Spielen sammelte Mayo 905 Tackles. In der Saison 2014 gewann er mit den Pats den Super Bowl XLIX.
Doch sein Einfluss ging weit hinaus über Statistiken. Sieben Spielzeiten in Serie war Mayo Team Captain – und zeigte schon da, welch große Führungspersönlichkeit er ist.
Er ist ein geborener Leader
Vier Jahre nach seinem Karriereende kehrte Mayo nach New England zurück, um im Trainerstab von Bill Belichick als Assistent für die Linebacker zu arbeiten. Aus dem Leader auf dem Spielfeld war ein Leader an der Sideline geworden.
Jetzt macht Jerod Mayo den nächsten Schritt – als Head Coach der Patriots. Als jüngster NFL-Cheftrainer. Als erster Schwarzer Cheftrainer der Patriots-Geschichte.
Seine Spieler sprechen nur in den höchsten Tönen von ihm. "Er verdient es, Head Coach zu sein", so Veteran Davon Godchaux. "Er ist ein Anführer. Es ist nicht einfach in der NFL, Spieler zu motivieren, für dich zu spielen, wenn sie dich nicht respektieren. Ich kann für alle Spieler sprechen, wenn ich sage: Alle respektieren Coach Mayo."
"Die Art und Weise, wie er mit seinen Spielern interagiert" ist laut Linebacker Mack Wilson besonders. "Er hat diese Alphamännchen-Persönlichkeit. Er ist definitiv ein Players Coach. Als Trainer, der selbst mal gespielt hat, ist es einfach für ihn, das Team für seine Sache zu gewinnen."
Ein Defensiv-Genie übernimmt für ein Defensiv-Genie
In Mayos fünf Spielzeiten als Assistenztrainer landete die Pats-Defense viermal in den Top Ten der NFL. 2015 coachte er Star-Verteidiger Dont'a Hightower in seinen zweiten Pro Bowl und half der Defensive zum ersten Platz nach erlaubten Yards (275,9) und kassierten Punkten (14,1) pro Spiel.
Weil die Patriots in den vergangenen fünf Jahren stets ohne offiziellen Defensive Coordinator agierten, wuchs die Rolle von Mayo von Saison zu Saison. Und trotz einer unterm Strich schwachen Bilanz: New Englands Defensive erlaubte 2023 am siebtwenigsten Raumgewinn – und das, obwohl sowohl mit Quarterback-Jäger Matt Judon und Passverteidiger Christian Gonzalez zwei wichtige Eckpfeiler der Defense große Teile der Saison verletzt verpassten.
Dass Mayo jetzt für Belichick übernimmt, hat den enormen Vorteil, dass er die erfolgreiche Defensivarbeit des Teams einfach fortführen kann. Weil die Patriots dem neuen Cheftrainer bereits bei seiner Vertragsverlängerung in der Offseason 2023 ein Vorrecht auf den Posten als Head Coach schrieben (sollte Belichicks Amtszeit enden), dürfen sie den Standard-Bewerbungsprozess der NFL umgehen.
In New England wusste man also bereits ganz genau, was man an Jerod Mayo hat. Nun darf der neue Head Coach beweisen, dass der Vertrauensvorschuss gerechtfertigt ist.