Der erste Draft der Jerod-Mayo-Ära in New England ist Geschichte – und er hat gezeigt, welche Baustelle der neue Head Coach als erstes angehen will. Die ersten fünf Patriots-Picks waren Offensivspieler, nur einmal wählten Mayo und Director of Scouting Eliot Wolf einen Verteidiger aus.
Hier liest du, mit welchen Talenten die Patriots 2024 wieder auf die Siegerstraße finden wollen.
1. Runde, Pick #3: Drake Maye, Quarterback, North Carolina
Es wurde bereits viel gesagt über den neuen Spielmacher in New England. Fest steht: Drake Maye war für die Entscheidungsträger der Patriots seit Wochen die klare Priorität. Nun muss der junge Quarterback sein riesiges Potenzial aufs Feld bringen. Viele talentierte Playmaker aus den folgenden Draftrunden sollen ihm dabei helfen.
2. Runde, Pick #37: Ja'Lynn Polk, Wide Receiver, Washington
Kein Quarterback kann ohne Receiver glänzen. Das dachten sich wohl auch die Pats-Verantwortlichen und holten Drake Maye mit ihrem zweiten Pick direkt einen neuen Passempfänger. Polk war an der University of Washington hinter Superstar Rome Odunze (ging als Pick #9 zu den Chicago Bears) zwar nur die Nummer zwei, doch an vielen anderen Unis wäre er wohl nicht im Schatten seines Mitspielers geblieben.
Was für Polk spricht: Er hat Magnetenhände. Anders gesagt: Er fängt wirklich alles, was in seine Richtung fliegt. Das klingt nach der perfekten Ergänzung für einen jungen Quarterback, der bei all seiner Begabung ab und an Probleme mit der Genauigkeit hatte. Mit unglaublich starken Händen und seinem Auge für den freien Raum kann Polk moderate Geschwindigkeit und limitierte Expolisivität kompensieren, die die Patriots bei anderen Receivern in dieser Kategorie gefunden hätten.
3. Runde, Pick #68: Caedan Wallace, Offensive Tackle, Penn State
Ein Quarterback will gut beschützt sein, deswegen haben die Patriots auch mit ihrem dritten Pick den Weg fortgeführt, das Team um Drake Maye herum aufzubauen. Wallace ist ein stabil gebauter und erfahrener O-Liner mit guter Balance und viel Geduld, der aber möglicherweise etwas zu hoch gepickt wurde. New England musste reagieren, weil sie Bedarf auf der Position hatten und im Draft der Run auf die besten Offensive Tackles bereits in vollem Gange war.
4. Runde, Pick #103: Layden Robinson, Guard, Texas A&M
Eigentlich sind die Patriots in der Mitte der Offensive Line schon gut versorgt aus den letzten beiden Drafts. Trotzdem wählten sie als vierten Spieler einen Guard aus – und vielleicht erzählt diese Auswahl mehr über den Erfolg der Picks der vergangenen Jahre als über irgendetwas anderes.
Robinson, live aus Detroit verkündet vom Patriots-Nominierten für den International Fan of the Year aus Deutschland, Dirk Salfemeier, sticht durch eine Fähigkeit besonders heraus: Er kann Gegner aus dem Weg räumen. Diesen Bulldozer wird jeder Running Back lieben. Als Quarterback-Beschützer hingegen hat der 22-Jährige noch Nachholbedarf.
4. Runde, Pick #110: Javon Baker, Wide Receiver, Central Florida
Ein Receiver ist gut, zwei Receiver sind noch besser. Auch Baker hat einen enormen Catch-Radius, der einem nicht immer 100 Prozent präzisen Quarterback das Leben erleichtern kann. Vor allem auf tiefen Passrouten glänzt er. Spätestens jetzt ist klar, dass die Patriots ihre Offensive radikal aufrüsten. Als Mann für die Außenbahn ergänzt sich Baker perfekt mit Ja'Lynn Polk, der eher in der Feldmitte zu Hause ist.
Auch der zweite Viertrundenpick der Pats hatte eine deutsche Komponente. Live aus dem Stadion von Eintracht Frankfurt verkündete Influencer Younes Zarou (über 50 Millionen Follower auf TikTok) gemeinsam mit einigen Fans den neuesten Passempfänger für New England.
6. Runde, Pick #180: Marcellas Dial, Defensive Back, South Carolina
Der erste und einzige Defense-Pick im Patriots-Draft 2024. Dial hat gute Maße für einen Cornerback, einige Experten sehen seine Zukunft aufgrund seiner Skills als Balljäger aber auf der Safety-Position.
6. Runde, Pick #193: Joe Milton, Quarterback, Tennessee
Der Quarterback mit dem stärksten Arm im NFL Draft 2024 ist ein Patriot. Wie Patriots-Podcaster Alex Barth gesagt hat: Wenn Milton den Ball 80 Yards weit feuern soll, feuert er ihn 80 Yards. Wenn er den Ball 5 Yards werfen soll, wirft er ihn 80 Yards. Und damit ist eigentlich alles gesagt: Der Spielmacher hat nur wenig Kontrolle über die Präzision seiner Pässe, er trifft nicht immer die richtige Entscheidung.
Milton ist aber ein extrem athletischer Quarterback, was er nicht nur mit diesem verrückten Video unter Beweis stellt:
7. Runde, Pick #231: Jaheim Bell, Tight End, Florida State
Mit nur 1,88 Meter Körpergröße gehört Bell zu den kleineren Tight Ends im Profifootball. Das soll aber nicht über sein Talent hinwegtäuschen, die eher im Fangen als im Blocken liegen. Findet der Quarterback ihn, so kann er seine Stärke als explosiver Receiver entfalten, Yards nach dem Catch sammeln und dabei seine für knapp 110 Kilo Körpergewicht beeindruckende Geschwindigkeit ausspielen.