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Roster Cuts: Vor diesem Anruf fürchten sich alle NFL-Profis

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Nur wenige Spieler schaffen es, sich über mehrere Jahre in der NFL zu etablieren und nur die allerwenigsten werden Superstars. Für die meisten Football-Talente ist eine NFL-Karriere eher von kurzer Dauer – nicht umsonst ist von der NFL als "Not For Long", also "Nicht für Lange", die Rede. Kein Datum symbolisiert diese harte Realität so sehr wie das Ende der NFL Preseason und die damit einhergehenden Roster Cuts.

Ob Veteran oder frischgebackener Rookie: Das Bangen um einen Kaderplatz in einem NFL-Roster ist groß. Schafft man das Team oder muss man sich erneut beweisen? Wie groß ist die Chance, auch zukünftig NFL-Luft schnuppern zu dürfen? Hier erfährst du alles, was du über die anstehenden Roster Cuts in der NFL und vor allem bei den New England Patriots wissen musst.

Wie viele Spieler müssen gehen, wie viele dürfen bleiben?

Die Preseason bietet einen Vorgeschmack auf das, was uns in der darauffolgenden NFL-Saison erwarten könnte. Bei den New England Patriots stehen gleich drei neue Quarterbacks in der Vorbereitung auf dem Feld: Joe Milton II und Drake Maye kommen als Rookies vom College, Jacoby Brissett ist als Veteran zurück in Boston. Bailey Zappe ergänzt die Quarterback-Gruppe. In den meisten Fällen schaffen es drei Quarterbacks ins Team. Hier könnte es also nochmal spannend werden.

Nicht alle Spieler werden in der Preseason eingesetzt, die Besten meist geschont, aber am Ende bekommt jeder seine Chance, sich entweder auf dem Feld oder im Training zu beweisen. Auf diese heile Football-Welt folgt der Schock: die Roster Cuts.

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Knapp zehn Tage vor Saisonstart, ziemlich genau am 27. August, ist es so weit. Während bisher 90 Vollblut-Athleten um jedes "Play" kämpften, wird die Zahl derer, die es tatsächlich in einen NFL-Kader schaffen, schlagartig auf 53 Spieler reduziert. So die Vorgabe der NFL. Ziel der Teams ist es außerdem, die Gehaltsobergrenze von $255,4 Millionen zum Saisonstart einzuhalten – um jeden Preis. Wird die Salary Cap überschritten, so erhalten die jeweiligen Mannschaften Strafen, die von Geldstrafen bis zum Verlust von Draftpicks reichen können.

Rechnet man die Zahl der Cuts auf die gesamte Liga hoch, kommt man auf über 1.000 Spieler, die auf einen Schlag verfügbar werden. Oder anders gesagt: arbeitslos. Wahnsinn!

Für die Spieler ist die Kaderkürzung mehr Fluch als Segen. Zwar kann man sich nun auch außerhalb des Teams beweisen, der erhoffte und deutlich besser bezahlte Platz im Teamkader ist trotzdem futsch.

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Eine zweite Chance in der NFL

Einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit bietet das sogenannte Practice Squad, also der Trainingskader. 16 Spieler erhalten die Chance, Teil dieses Kaders eines Teams zu werden. Auf Practice-Squad-Spieler wartet in diesem Jahr ein Mindestgehalt von $12.500 pro Woche. Je nach Erfahrung in der Liga kann dieser Wert sogar auf bis zu $21.300 pro Woche steigen. Nicht schlecht! In dieser Rolle trainieren die Spieler regulär mit dem Team, kommen aber am Spieltag in der Regel nicht zum Einsatz, außer sie werden kurzfristig aktiviert, um für verletzte Kollegen einzuspringen.

Ein weiterer Vorteil des Practice Squad: Die Verträge sind nicht bindend. Spieler können also ohne Umschweife von einem anderen Team in den 53er-Kader berufen werden.

Spieler bangen bis zur letzten Minute

Dennoch heißt es: 21 Spieler müssen gehen, 69 dürfen bleiben. Das ist die harte Realität. Eine Realität, die erst kurz vor dem Saisonstart kommuniziert wird und die Hoffnung einiger NFL-Spieler verblassen lässt.

Bis zum 27. August heißt es also warten. Während sich einige Teams dazu entscheiden, bereits in den Tagen zuvor negative Nachrichten zu überbringen, kommt die bittere Entscheidung in den meisten Fällen sprichwörtlich in aller letzter Sekunde. Bereits gemietete oder gekaufte Wohnungen müssen aufgegeben werden, die Suche nach einer neuen Chance beginnt von vorne.

Wackelkandidaten tun gut daran, es sich in hiesigen Hotelzimmern bequem zu machen, denn diese könnten nur zur vorübergehenden Bleibe werden. Kommuniziert wird sowohl die gute als auch die schlechte Nachricht übrigens meist vom Head Coach, General Manager oder auch von einem Assistenztrainer des Teams. Die Folge: gesenkte Köpfe.

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Echte Freude bricht hingegen bei denen aus, die es in den Kader schaffen. Endlich kann die Planung beginnen, bevor eineinhalb Wochen später die reguläre NFL-Saison startet.

Ausnahmeregelung für Internationale

Anders als in den vergangenen Jahren bietet sich internationalen Athleten eine weitere Möglichkeit, Teil des Teams zu werden. So ist ab diesem Jahr ein Extraplatz im Practice Squad für einen ausländischen Spieler reserviert. Aus 16 werden also 17 Plätze. Das International Player Pathway Program (IPP) soll nicht in den USA geborene Footballspieler aus aller Welt fördern, um diesen eine Chance in der NFL zu bieten.

Für die New England Patriots bietet sich dadurch eine einmalige Möglichkeit. So ist Jotham Russell, australischer Legionär und Defensive End, in diesem Jahr Teil des Teams. Der 21-jährige Ex-Rugby-Spieler gehört 2024 zur Auswahl des IPP-Programms und ist sogar der jüngste Spieler des aktuellen Patriots-Kaders. Dadurch waren die Patriots anstatt mit 90 sogar mit 91 Spielern in der Vorbereitung aktiv. Ob das einen Vorteil bringen kann?

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Wenn Practice-Squad-Spieler sich durchsetzen

Ganz unwahrscheinlich es nicht. Ein prominentes Beispiel für den Erfolg eines internationalen Spielers ist der deutsche Fullback Jakob Johnson. 2019 stieß dieser über das IPP-Programm zu den New England Patriots – damals noch ohne Ausnahmeregelung. Anfangs mit einem Platz im Practice Squad ausgestattet, hievte sich der Stuttgarter durch starke Leistungen in den aktiven Kader und wurde einer der ersten Spieler des IPP-Programms, die ein reguläres Saisonspiel bestreiten durften und sich schließlich als Starter etablierten. Bis 2021 stand Johnson regelmäßig für die Patriots auf dem Feld und gilt als Vorbild für viele internationale Spieler.

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Nur die Besten der Besten setzen sich durch

Über 1.600 Spieler, aufgeteilt in 32 Teams, buhlen anschließend um die Krone des American Football. Es sind die Spieler, die es geschafft haben, auf sich aufmerksam zu machen und die Trainer von ihren Leistungen zu überzeugen. Ende August wissen wir, wer es ins Team geschafft hat und wer seinen Traum von Spielzeit in der NFL vorerst vertagen muss.

Für die New England Patriots und ihre Spieler beginnt der Ritt durch die anstehende NFL-Saison am 8. September gegen die Cincinnati Bengals. Vielleicht schaffen es auch 2024 wieder Spieler, den Roster Cut zu überstehen und sich im Gillette Stadium in die Herzen der Fans zu spielen.

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