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Official website of the New England Patriots

So lief die Vorbereitung auf das Patriots-Spiel in Deutschland

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Wer bei einem NFL-Team für das Equipment zuständig ist, also das gesamte Material der Spieler und der Coaches für den Trainings- und Spielbetrieb verantwortet, der hat eine einfache Faustregel im Kopf in Bezug auf den Aufwand für die Auswärtsspiele einer Saison: Je weiter entfernt gespielt wird, desto größer ist die Herausforderung, alles pünktlich hin- und her zu transportieren. Im Fall der New England Patriots sind also vor allem die Spiele an der US-Westküste mit einem erheblichen logistischen Aufwand versehen.

Coin

In diesem Jahr aber hielt der NFL-Spielplan eine noch nie da gewesene Herausforderung für die Equipment Manager der Patriots bereit: das Spiel in Frankfurt am 10. Spieltag der laufenden Saison. Auch wenn die Franchise bis dato schon drei Spiele im Rahmen der NFL International Series absolviert hatte – zweimal in London und einmal in Mexiko-Stadt – so eine weite Anreise zu einem regulären Spiel hatte sie noch nie. Fast 6.000 Kilometer liegen zwischen Foxborough und Frankfurt. "Auf dem Spielplan war das Spiel eine ganz normale Woche, aber fast sieben Monate lang haben wir darauf hingearbeitet und Vorbereitungen getroffen", sagt Berj Najarian, Director of Football und Head Coach Administrator der Patriots.

Deutsche Fangemeinde kontinuierlich wachsen lassen

Angetrieben von Besitzer Robert Kraft hat sich New England so früh wie kein anderes NFL-Team mit der Möglichkeit auseinandergesetzt, eines Tages ein reguläres Saisonspiel in Deutschland austragen zu können. Viele Anstrengungen der vergangenen Jahre – unter anderem die Übertragung der Preseason-Spiele mit dem deutschem Kommentar von Sebastian Vollmer und Markus Kuhn – zielten darauf ab, die deutsche Fangemeinde kontinuierlich wachsen zu lassen. Mit Erfolg. "Wir sind das Nummer-Eins-Team in Deutschland", sagte Robert Kraft unter anderem, als er in Frankfurt einen Tag vor dem Spiel zum Team sprach.

MarkusSeb

Anfang des Jahres kam dann von der NFL die Nachricht, auf die alle in Foxborough so sehnsüchtig gewartet hatten: Die Patriots spielen in Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt legte das Organisationsteam so richtig los und erstellte für nahezu alle Bereiche genaue Ablaufpläne, die in unzähligen Besprechungen immer detaillierter und genauer wurden. Es waren Fragen zu klären wie: Wie und wann erfolgen An- und Abreise? In welchen Hotels kommen Team und Mitarbeiter unter? Was wird für die vielen deutschen Fans vor Ort alles organisiert? Wo trainiert das Team?

Deutschkurs für die Mitarbeiter

Insgesamt rund 350 Personen aus der Organisation machten den Trip in die Mainmetropole mit – gut 200 mit direktem Bezug zum Team, die restlichen 150 Personen für Bereiche wie Events, Sponsoring oder Content. Sie alle verlegten quasi für mehrere Tage ihr Büro von der US-Ostküste ins Herzen von Europa. Und sie alle hatten in Foxborough über mehrere Monate die Möglichkeit, an speziellen Deutschkursen teilzunehmen, um auch sprachlich vorbereitet zu sein auf die Überseereise.

Reise

Neben den Menschen mussten fast 16 Tonnen Equipment von den USA nach Deutschland transportiert werden – und zum Teil wieder zurück. Darunter waren unter anderem mehr als 200 Paar Schuhe für die Spieler und 80 Footbälle. Ein Teil der Lebensmittel wurde bereits im September per Schiff auf den Weg gebracht: Wasser, isotonische Getränke und Energieriegel. Vor Ort kümmerten sich dann drei Köche um die Versorgung der Football-Profis.

Das Wohlergehen der Spieler und deren bestmögliche Vorbereitung auf das Spiel gegen die Indianapolis Colts war bei allen logistischen Herausforderungen natürlich immer ganz besonders im Fokus der Überlegungen und Besprechungen. So stand zum Beispiel die Frage, an welchem Tag die Anreise nach Frankfurt erfolgen sollte, schnell ganz oben auf der Agenda. Macht eine frühzeitige Anreise Sinn, damit die Spieler möglichst viel Zeit zum Akklimatisieren haben? Oder verfährt man so wie bei den anderen International Games und reist eher kurzfristig an?

Prep

Die Patriots entschieden sich für das bewährte Modell der späteren Anreise und richteten fortan ihr Augenmerk darauf, wie die Spieler die rund sieben Stunden Flugzeit möglichst erholsam verbringen könnten. "Wir haben versucht, die Spieler möglichst schnell in den Schlaf zu bekommen", erzählte Ted Harper, Head Team Sports Dietitian. Er gab den Spielern noch vor dem Abflug Hinweise, wie sie sich am besten ernähren sollten und was der "Sleep Drink" enthält, den jeder Spieler vor Besteigen des Flugzeugs noch bekam.

Eine Woche in deutscher Zeit

Die Idee: Wenn die Spieler kurz nach Abflug um 18 Uhr Ortszeit schlafen und möglichst erst mit der Ankunft am Morgen Ortszeit in Deutschland aufwachen, würden sich die Strapazen des Jetlags in Grenzen halten und die Spieler könnten ihr Programm am Freitag bestmöglich absolvieren. Einige Akteure haben sich sogar besonders auf die sechs Stunden Zeitdifferenz vorbereitet. "Ich bin die ganze Woche über schon früh ins Bett gegangen", sagte Quarterback Mac Jones, der bei sich zu Hause schon ab dem Montag vor dem Spiel die deutsche Zeit verinnerlichen wollte.

Mit dem genauen Abflugplan ließ sich auch der Trainingsplan für diese außergewöhnliche Woche gestalten. Der erfahrene Head Coach Bill Belichick wollte so viele taktische Inhalte wie möglich noch in Foxborough einstudieren und in Frankfurt möglichst keine neuen Trainingsinhalte mehr vermitteln. Entsprechend intensiv wurden die beiden Trainingstage Mittwoch und Donnerstag – unmittelbar vor dem Abflug nach Deutschland. "Ich habe den Unterschied in der Vorbereitung definitiv gemerkt", sagte Safety Jabrill Peppers. Dank der unlängst abgeschlossenen Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) konnten die Patriots in Frankfurt das hochmoderne Gelände des DFB-Campus für die finale Vorbereitung am Freitag nutzen.

Abbey Thistle und ihr Team waren währenddessen schon im Frankfurter Stadion gefordert. Als Director of Game Presentation bei den Patriots ist Thistle verantwortlich für das Stadionprogramm – normalerweise im Gillette Stadium, diesmal eben im Frankfurter Stadion. "Die Liga ist auf uns als offizielles Heimteam zugekommen und wollte dafür Sorge tragen, dass alle Elemente des Stadionprogramms auf die Patriots ausgerichtet sind", sagt sie. Damit sich das Spiel gegen die Colts auch wirklich wie ein Heimspiel anfühlte – auch bei 6.000 Kilometern Entfernung nach Foxborough.

"Reibungsloser Ablauf"

Auch wenn das sportliche Resultat am Ende nicht den Wünschen der Patriots entsprach, mit der Organisation und dem Ablauf der ersten Deutschland-Reise waren in New England alle zufrieden. Stellvertretend resümierte Berj Najarian: "Ich könnte nicht stolzer sein auf das gesamte Team, das auf operativer Ebene alles unternommen hat, um den Ablauf so reibungslos zu gestalten, wie er am Ende auch war." In dieser Hinsicht steht weiteren Reisen der New England Patriots zu Spielen in Deutschland also schon einmal nichts im Wege.

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