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Mit oder ohne Tom Brady? Die Offseason-Pläne der Patriots

Fakt ist: Am 17. März 2020 läuft der aktuelle Vertrag von Tom Brady bei den New England Patriots aus.

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Fakt ist: Am 17. März 2020 läuft der aktuelle Vertrag von Tom Brady bei den New England Patriots aus. Am Tag danach startet die NFL offiziell in die Saison 2020. Knapp 2 Monate Zeit haben die Patriots also noch, um zu entscheiden, in welche Richtung sie in Zukunft gehen wollen. Und es stehen 2 Wege zur Auswahl, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Option 1: Die New England Patriots greifen mal wieder in Sachen Verhandlungen und Cap Space (Gehaltsobergrenze) tief in die Trickkiste und einigen sich mit ihrem Quarterback auf einen neuen Vertrag. Dazu stellen sie ihm noch neue Offensiv-Waffen an die Seite und nehmen sofort einen erneuten Anlauf auf ihren 7. Super-Bowl-Titel.

Option 2: Sie beißen in den sauren Apfel, lassen Tom Brady gehen und akzeptieren die anfallenden 13,5 Millionen Dollar Dead Cap Space (Gehalt, was das Team einem Spieler in der aktuellen Saison zahlen muss, obwohl er nicht mehr im Kader steht). Es ist die mit Abstand schwerste Entscheidung, die die Patriots in den vergangenen 20 Jahren treffen müssten. Vor allem im Hinblick auf die angespannte Gehaltssituation (limitiertes Cap Space) und der Tatsache, dass weitere Schlüsselspieler ebenfalls Free Agents werden.

So oder so, die Offseason der New England Patriots wird aufgrund dieser zwei Szenarien ziemlich unterschiedlich aussehen. Es gilt die richtige Balance zwischen kurzfristigem Erfolg und langfristiger Strategie zu finden.

Hier ein detaillierter Blick auf die nächsten Monate – abhängig davon, ob Tom Brady bleibt oder geht.

Tom Brady behalten und einen neuen Anlauf nehmen

Auf dem Papier hört sich diese Lösung ziemlich einfach an. Ist sie aber nicht. Wesentlich für einen Verbleib von Tom Brady ist, ob er akzeptieren kann, dass er kein Gehalt von über 30 Millionen Dollar kassieren wird und gleichzeitig von den Patriots erwarten kann, den Kader sowohl in der Offensive als auch in der Defensive massiv zu verstärken. Und es gibt genug Baustellen auf beiden Seiten des Balles. 

Nachdem der Quarterback schon häufiger auf Geld verzichtet hat, um stärkere Mitspieler zu bekommen, wäre es dieses Jahr besonders tricky, wenn er dieses Mal eine marktgerechte Bezahlung einfordern würde. Neben dem noch auszuhandelnden Vertrag müssen die Pats zusätzlich 6,75 Millionen Dollar an "Additional Cap Hit" einplanen.

Laut "Sportrac" und "Over the Cap" stehen den New England Patriots zur Saison 2020 42- 47 Millionen Dollar an Gehaltszahlungen (Cap Space) zur Verfügung. Doch neben der großen Baustelle auf der Quarterback-Position müssen ehemalige Starter auf den Positionen Guard, Defensive Tackle, Outside Linebacker, Defensive End/Edge und Safety ersetzt werden. Auch einige Schlüsselpositionen in den Special Teams müssen neu besetzt werden.

Selbst wenn Tom Brady sich auf einen teamfreundlichen Vertrag um die 20 Millionen Dollar Jahresgehalt einigt (was den Cap Space mit 27 Millionen Dollar belasten würde), würde der Franchise nicht viel Geld bleiben, um die anderen Löcher im Kader zu stopfen. Kostengünstige Veteranen wären dann wohl die Option, um Tom Brady zu unterstützen.

Eine weitere spannende Frage für die Offseason 2020 ist, ob ein 10-Millionen-Dollar-Vertrag besser in Devin McCourty investiert wird, oder in einen externen Free Agent wie Emmanuel Sanders, A.J. Green oder Tyler Eifert. Natürlich müssten diese Spieler erst mal überzeugt werden, auf Geld zu verzichten, wenn sie mit Tom Brady in New England spielen wollen. Falls Brady aber zurückkommt ist eines aber ziemlich sicher – keiner der anderen begehrten Free Agents wie Joe Thuney, Kyle Van Noy oder jener McCourty würde dann aus finanziellen Gründen vermutlich zum Team zurückkehren.

Um Geld für die Gehaltsobergrenze einzusparen, werden sich die New England Patriots auf jeden Fall von Spielern trennen müssen. Potenzielle Kandidaten sind dafür Jason McCourty (könnte von J.C. Jackson oder JoeJuan Williams ersetzt werden) und Rex Burkhead (Damien Harris könnte seine Rolle übernehmen). Das würde 6 Millionen Dollar an Cap Space einsparen und würde sich anbieten, da jüngere und günstigere Spieler schon in den Startlöchern stehen. Doch diese Tiefe im Kader gibt es nicht auf allen Positionen.

Duron Harmon könnte für Devin McCourty übernehmen, aber für den letztjährigen Rookie Chase Winovich könnte es etwas zu früh sein, die Rolle von Kyle Van Noy schon komplett auszufüllen. Danny Shelton könnte bereit sein, wieder für die Patriots auf Geld zu verzichten und weitere Rollenspieler wie Ja'Whaun Bentley und John Simon würden die Chance auf mehr Spielzeit erhalten. Alles in allem ist das Gerüst in der Defense stark genug, um mit guten Free-Agent-Deals und einigen Draft Picks eine gute Rolle zu spielen. Ob sie jedoch an die Monster-Defense von 2019 herankommen würde, steht in den Sternen.

Die Gehaltsverteilung zwischen Defense, Offense und Special Teams ist (wie jedes Jahr) eine der wichtigsten offenen Fragen, um ein erfolgreiches Team zu basteln. Im Ligavergleich werden bei den New England Patriots nur für die Defensive Backs (Platz 2) und die Running Backs (Platz 3) exorbitant viel Geld ausgegeben – bei der Defensive Line (Platz 28), den Linebackern (Platz 24), der Offensive Line (Platz 26) und den Tight Ends (Platz 29) dagegen gehören die Pats zu den Schlusslichtern der Liga. 

Der Plan, erfolgreich mit Tom Brady in die neue Saison zu gehen, baut sehr stark darauf, NFL-Veteranen davon zu überzeugen, auf Geld zu verzichten, um mit den Patriots einen Anlauf auf den Super Bowl zu nehmen. Während es der Offensive zumindest auf dem Papier einen Boost geben könnte, würde es bei den Abgängen in der Defense eine große Herausforderung werden, dasselbe Level wie 2019 zu erreichen. Und das Spiel mit teuren Veteranen ist immer gefährlich, schließlich sind sie deutlich verletzungsanfälliger als jüngere Spieler. Auch wäre es eine Strategie, um kurzfristig erfolgreich zu sein – die langfristige Perspektive würde nicht wirklich unterstützt werden.

Neustart auf der Quarterback-Position

Die Entscheidung Tom Brady ziehen zu lassen, fühlt sich nicht nur historisch an – sie würde zudem alle Offseason-Pläne komplett anders aussehen lassen. Zwar müssten die New England Patriots trotzdem 13,5 Millionen Dollar an Brady zahlen, allerdings hätten sie dadurch mehr Flexibilität für die anderen Baustellen im Kaders. Der Fokus würde darauf gelegt werden, mit dem verfügbaren Geld auf anderen Positionen eine gute Grundlage für die Zukunft zu legen – ohne viel Gehalt in eine kurzfristige Quarterback-Lösung investieren zu müssen.

Sollten sich die Patriots trotzdem zusätzlich von Jason McCourty und Rex Burkhead trennen, würde ihnen laut "Over The Cap" 45 Millionen an Cap Space zum Start der Free Agency zur Verfügung stehen. Die Priorität würde nicht mehr darauf liegen, im Verhältnis teure NFL-Veteranen, die eine Soforthilfe wären, zu verpflichten. Ohne Brady würden sie wahrscheinlich eh nicht bereit sein, auf Geld zu verzichten und nach New England zu kommen. 

Stattdessen würde die oberste Priorität lauten, dem neuen Quarterback drei Säulen an die Seite zu stellen. Eine starke Defensive, eine gute Offensive Line, die ihn beschützt und ein verlässlicher Tight End. Sollte Tom Brady die Patriots verlassen, würde ein Verbleib von Devin McCourty umso wichtiger werden. Nicht nur als Anker der Defensive, auch als Persönlichkeit und Vorbild in der Kabine. Selbiges gilt auch für Matthew Slater.

Die größere Flexibilität in Sachen Gehalt könnte zudem einige längerfristige Deals möglich machen, die auch zur Verjüngung des Kaders führen würden. DJ Reader von den Texans ist erst 25 Jahre alt und wäre ein starker Nose Tackle, ein defensiver Anker in der Mitte. A'Shawn Robinson (Detroit Lions) und der schon etwas ältere aber vielseitig einsetzbare Michael Brockers (Los Angeles Rams) wären weitere interessante Namen.

Als Tight End wäre Hunter Henry eine Top-Option – zwar hat er noch nicht den Namen von Tyler Eifert, ist aber auch noch deutlich jünger und günstiger. Neben langfristigen Deals in der Defensive Line und auf der Tight-End-Position könnten die Patriots auch überlegen Joe Thuney einen neuen Vertrag zu geben. Zwar wären dann gleich zwei teure Guards im Kader, aber was spricht dagegen den besten Offensive Lineman von 2019 wieder begrüßen zu dürfen?

Einfach zusammengefasst: Sollte Tom Brady keinen neuen Vertrag erhalten, wäre Gehalt für mindestens zwei starke Free Agents verfügbar und der Kader könnte langfristig verstärkt und verjüngt werden. 

Doch die größte Baustelle in den Offseason-Plänen würde bei einem Brady-Abgang immer noch die Quarterback-Position sein. Wer soll der Patriots-Legende nachfolgen? Aktuell stehen mit Jarrett Stidham und Cody Kessler zwei Quarterbacks für die Saison 2020 unter Vertrag. Dazu könnte es Sinn ergeben, zusätzlich einen erfahrenen Veteranen wie AJ McCarron, Sean Mannion oder Mike Glennon zu verpflichten. Und dann bleibt da ja noch der Draft.

Da die New England Patriots keinen Zweitrundenpick besitzen, könnte es mit dem Hochtraden schwierig werden. Allerdings könnten auch so noch einige interessante Optionen verfügbar sein, wenn die Patriots an der Reihe sind. Jordan Love, Jacob Eason und Jake Fromm, um nur einige zu nennen. Wer Coach Belichick kennt, der weiß, dass jeder seine Chance im Training Camp bekommen wird. So wie Tom Brady sie einst erhalten hat.

Dieser Plan würde es der Franchise auf jeden Fall ermöglichen, eine gute Grundlage für 2021 zu schaffen. Dann wird nämlich ein neuer Tarifvertrag in Kraft treten und die Teams erhalten mehr Cap Space, dürfen also mehr Geld für Gehälter ausgeben. Anstatt also jetzt noch mehr Geld kurzfristig zu investieren, könnten die Patriots in der Offseason ausmisten und sich optimal für die Zukunft aufstellen.

Wie sich die New England Patriots entscheiden, ist noch offen. Ob Tom Brady bleibt oder geht, ist auf jeden Fall die interessanteste Frage im Hinblick auf die Saison 2020. Wie es auch kommt, beide Optionen bergen große Risiken – aber auch große Potenziale für die Zukunft.

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