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Vorbild für den Fußball? SO funktioniert der Videobeweis in der NFL!

Seit knapp 50 Jahren gibt es in der NFL den Videobeweis. Wie erfolgreich dieser funktioniert und wann er eingesetzt wird, erfährst du hier.

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In manchen Dingen kƶnnte sich der FuƟball ruhig eine Scheibe von der NFL abschneiden, wie zum Beispiel beim Videobeweis. Anders als im FuƟball, wo der Videobeweis seit seiner EinfĆ¼hrung ein viel diskutiertes Thema ist, funktioniert das System in der NFL nahezu tadellos.

Was GrĆ¼nde dafĆ¼r sind und in welchen Situationen der Videobeweis angewandt wird, erfƤhrst du hier.

WƤhrend der Videobeweis im FuƟball nahezu jede Woche negative Schlagzeilen macht, ist das System in der NFL beinahe perfekt eingebunden. Das liegt vor allem daran, dass der Videobeweis vor knapp 50 Jahren das erste Mal getestet wurde und die Anwendung seit seiner ersten EinfĆ¼hrung 1976 stetig optimiert und weiterentwickelt wurde.

SO funktioniert der Videobeweis in der NFL

WƤhrend beim FuƟball sich nur der Video-Assistent-Referee (kurz VAR) nach einer strittigen Szene meldet, haben die Head Coaches in der NFL die Mƶglichkeit, einen Videobeweis einzufordern. Voraussetzung ist allerdings, dass weiterhin ein Timeout vorhanden ist. Pro Spiel stehen jedem Team zwei Challenges zu, sogar eine dritte, wenn die ersten beiden Challenges erfolgreich waren.

Nach einem strittigen Spielzug kann der Head Coach eine rote Flagge auf das Spielfeld werfen, die den Schiedsrichtern signalisiert, dass er mit der Entscheidung der Unparteiischen nicht einverstanden ist und den vorausgegangenen Spielzug mit dem Videobeweis Ć¼berprĆ¼fen mƶchte.

Verboten ist dies nur in den letzten zwei Minuten jeder Halbzeit, nach Ballbesitzwechseln und wenn Punkte erzielt wurden ā€“ in diesen Situationen Ć¼berprĆ¼fen von der NFL eingesetzte **Replay Officials** vor Ort im Stadion automatisch, ob eine Szene nochmal gecheckt werden muss.

Im Anschluss an die Challenge arbeiten Schiedsrichter, Replay Officials und das sogenannte **GameDay Central** in New York, quasi das Ƅquivalent zum Kƶlner Keller in der Bundesliga, wo die Video-Schiedsrichter sitzen, zusammen. Sie Ć¼berprĆ¼fen mit Hilfe von unterschiedlichsten Wiederholungen und Kamerperspektiven, auch Hawk-Eye (bekannt aus dem Tennis) genannt, die Entscheidung, um das richtige Ergebnis zu finden.

Was besonders cool ist: Fans im Stadion und auch vor den Fernsehbildschirmen sehen die gleichen Einstellungen und Wiederholungen wie auch die Unparteiischen, wodurch eine hohe Transparenz entsteht.

Wann wird der Videobeweis angewandt?

Wie bereits erwƤhnt, haben Teams maximal drei Mal pro Partie die Mƶglichkeit, eine Challenge-Flagge zu werfen, um einen vorausgegangenen Spielzug nochmal Ć¼berprĆ¼fen zu lassen. DafĆ¼r setzen sie mit dem Wurf der roten Flagge quasi eins ihrer Timeouts ein.

Wird die ursprĆ¼ngliche Entscheidung der Schiedsrichter zu ihren Gunsten revidiert, behalten die Teams die fĆ¼r den Videobeweis gesetzte Auszeit. Bleibt die Referee-Entscheidung bestehen, verliert das Team sein Timeout.

Der genaue Ablauf der Challenge folgt einem strengen Protokoll:

  1. Spielzug passiert
  2. Head Coach oder Replay Official stellt Entscheidung infrage
  3. Techniker im GameDay Central in New York und im Stadion suchen nach der besten Perspektive, um die Entscheidung zu Ć¼berprĆ¼fen
  4. Schiedsrichter im Stadion finden sich zusammen, wƤhrend Techniker in NY und im Stadion die Spielsituation untersuchen
  5. Hauptschiedsrichter auf dem Feld erhƤlt ein Tablet und Headset und schaut sich die Szene bei Funkkontakt mit dem GameDay Central an; ein befugter Offizieller trifft im Dialog mit dem Schiedsrichter die finale Entscheidung
  6. Schiedsrichter kommuniziert die Entscheidung auf dem Spielfeld

2022 gab es in der NFL insgesamt 41.402 SpielzĆ¼ge, von denen 283 Ć¼berprĆ¼ft wurden (weniger als 1 Prozent). Am hƤufigsten wurden PƤsse gecheckt, also ob sie vollstƤndig oder unvollstƤndig waren. Knapp zweieinhalb Minuten dauerte eine ƜberprĆ¼fung in dieser Saison.

Seit 1999 wurden nur 41 Prozent der Entscheidungen nach Challenges revidiert ā€“ das spricht fĆ¼r gute Schiri-Arbeit.

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Zudem werden folgende Ereignisse seit 2021 konstant durch das GameDay Central und die Replay Officials Ć¼berwacht, um den Schiedsrichtern auf dem Spielfeld auch auƟerhalb der von Trainern angeforderten Reviews zu assistieren ā€“ in folgenden Situationen:

  • Durchsetzung von Strafen
  • BestƤtigung eines neuen ersten Versuches
  • Ort eines Foulspiels
  • Anpassung der Spieluhr
  • Ballbesitz nach einem Fumble
  • VollstƤndiger oder unvollstƤndiger Pass
  • Ob ein freier Ball die Seitenlinie oder Goal Line Ć¼berschritten oder gar das Feld verlassen hat
  • Position des Footballs oder des Spielers in Bezug auf die Seitenlinie, Line of Scrimmage oder Goal Line
  • Ob ein Spieler mit einem Kƶrperteil am Boden war, als er den Ball verloren hat
  • Das Tacklen des Quarterbacks, nachdem der Ball dessen HƤnde verlassen hat
  • SpƤte Tackles auƟerhalb des Feldes
  • Das vorsƤtzliche Wegwerfen des Balles auf den Boden oder ins Aus, um beispielsweise einem Sack zu entgehen

Ɯbrigens: Ermessensentscheidungen wie Pass Interference, also Passbehinderung, kƶnnen nicht durch den Videobeweis Ć¼berprĆ¼ft werden ā€“ hier gilt die Beurteilung der Schiedsrichter auf dem Spielfeld.

WƤhrend der Saison 2019 gab es auch fĆ¼r diese Regel den Videobeweis, doch er wurde bereits nach einer Saison wieder abgeschafft ā€“ zu subjektiv und zu wenig eindeutig waren oft die Situationen, als dass es hier eine definitive Entscheidung hƤtte geben kƶnnen.

Die Entwicklung des Videobeweises

Der Instant Replay in der NFL begann seine Entwicklung in den 1970er Jahren. 1976 experimentierte die NFL erstmals mit dem Instant Replay, als Art McNally, der damalige Direktor der Offiziellen, herausfand, dass Video-Reviews die Spielzeit nicht wesentlich verlƤngern wĆ¼rden. Diese Experimente fĆ¼hrten zu weiteren Tests in den folgenden Jahren, einschlieƟlich des Hall of Fame Games 1978 zwischen den Philadelphia Eagles und den Miami Dolphins.

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Trotz anfƤnglicher Schwierigkeiten, wie hohe Kosten und unzureichende Technologie, setzte die NFL ihre BemĆ¼hungen fort. 1985 wurden weitere Tests durchgefĆ¼hrt, die vielversprechende Ergebnisse lieferten. SchlieƟlich wurde das Instant Replay 1986 offiziell eingefĆ¼hrt, obwohl das System noch viele Verbesserungen benƶtigte.

In den 1990er Jahren wurde das System weiterentwickelt und 1999 wurde das Instant Replay offiziell wieder eingefĆ¼hrt, diesmal mit einem verbesserten System. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Anpassungen vorgenommen, um die Genauigkeit und Effizienz zu verbessern. Heute kann die Replay-Technologie automatisch bestimmte SpielzĆ¼ge Ć¼berprĆ¼fen und Entscheidungen schnell korrigieren.

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